Bereits in der Nacht fahren wir von Westen in das Hoheitsgebiet der Falklandinseln ein. Unser russischer Kapitän Alexey Nazarov ist ein Experte im Umgang mit der Plancius und hat uns sicher zwischen den engen Passagen der Inselwelt hindurch gesteuert. Nun liegen wir vor Anker. Bereits am Abend vorher haben wir die Tauchausrüstung vorbereitet und können nun gleich nach dem Frühstück die Zodiacs besteigen. Doch bevor wir an Bord gehen, werden sie erst einmal mit dem Kran von Deck gehievt. Catherine Buckland ist auf dieser Tour die zuständige Expeditionsleiterin der Taucher. Sie ist äußerst erfahren und kennt die meisten Tauchplätze, die auf dieser Reise angeboten werden.

Es ist ein Checktauchgang im Kelp angesagt. Aber kein Checktauchgang im wörtlichen Sinne, denn keiner der Guides geht mit ins Wasser. Es geht darum sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Kaum im Wasser, bemerke ich als erstes, dass die Temperatur deutlich höher als erwartet ist. Ich hatte mich nur nach der Temperatur in der Antarktis erkundigt und bin überrascht, dass wir 11 Grad plus haben. Eine angenehme Temperatur im dicken Trocki. Auch die Sicht ist verhältnismäßig gut mit knapp 8-10 Metern. Im Dreierteam gleiten wir gemächlich durch den Kelp. Erstaunlich wie viele Krabben hier unterwegs sind. Fast auf jedem Kelp und überall am Boden wimmelt es nur so von ihnen. Der Boden ist komplett mit Algen bedenkt. Alles wiegt in der leichten Dünung. Wir fotografieren uns gegenseitig beim Versuch die flinken Krabben abzulichten. Das ist nicht ganz leicht, denn wer sich zu schnell dreht, hat im Nu einiges an Sedimenten aufgewirbelt. Bei dieser Temperatur sind die anberaumten 50 Tauchminuten kein Problem. Zurück an Bord wird als erstes darüber diskutiert, ob wir am Nachmittag noch einmal tauchen oder lieber einen Landausflug machen. Die überwiegende Mehrheit der 15 Taucher entschließt sich noch einmal zu tauchen.
Am nächsten Tag läuft die Plancius bei Sonnenaufgang im Hafen von Stanley ein. Stanley ist die Hauptstadt der Falklandinseln und liegt auf der östlichen Hauptinsel. Der natürliche Hafen ist riesig und die Stadt sehr klein. Nach dem Frühstück ist Landgang angesagt. Der Rundgang über die Insel zeigt mir wieder einmal, dass Menschen, wenn sie weit weg der riesigen Großstädte leben, einfach nur liebenswert und immer gastfreundlich Besuchern gegenüber sind. Es ist wie überall auf der Welt: große Städte heißt meist anonym bleiben, kleine Ort von jedem wahrgenommen werden, aber dafür auch meist freundlich behandelt zu werden. Stanley ist ein liebenswerter Ort, den ich jedem ans Herz lege.
Wir verabschieden uns schon gegen Mittag, um unserem Hauptziel Südgeorgien und der Antarktis näher zu kommen…

Weitere Infos: www.waterworld.at

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