Als es nach zwei Tagen frühmorgens gerade zu dämmern beginnt, kommen schlagartig viele wieder an Deck, die man die letzten Stunden nicht gesehen hat. Jeder der sich aufraffen kann, bewundert die unzähligen Eisberge, die rund um die Süd Orkney Inseln treiben. Teilweise sind diese Kolosse so groß, dass man meinen könnte, es wären Inseln. Sie kommen aus dem Weddelmeer und sind auf dem Weg in wärmere Gefilde. Die meisten schmelzen in den ersten Monaten, doch manche schaffen es weit in den Norden. Einer hat sogar schon mal Rio erreicht. Doch die Strömungen rund um Süd Orkney lassen die Eisberge hier etwas länger verweilen. Die größten unter ihnen sind sogenannte »Tafeleisberge« und können mehr als 10.000 Quadratkilometer groß sein, wobei 85% unter der Wasseroberfläche liegen. Unser Kapitän manövriert uns sicher um diese Giganten herum in eine Bucht der Insel Laurie. Hier gibt es eine argentinische Basis. Die Orcadas-Station ist das ganze Jahr über bewohnt.

 

Wie schon die letzten Tage wird ein Landgang für alle Interessierten angeboten. Wir Taucher planen wieder einmal den Doppelpack: Tauchen und Landgang. Nur wenige Meter von der Station entfernt setzt uns die Dive Crew ab. Der Grund ist kaum 10 Meter tief und mit großen Steinen bedeckt. Überall sind rote Krebstierchen und Seesterne zu sehen. Die Wassertemperatur ist deutlich kühler als noch in Südgeorgien. Es hat gerade noch 1 Grad plus. Auch die Sicht ist nicht besonders prickelnd. Vielleicht 4 Meter weit kann man noch sehen, danach verschwimmen die Konturen im milchigen Grau. Dennoch sind die großen Seebären deutlich zu erkennen, die plötzlich vor uns auftauchen. Immer wieder schwimmen sie uns von vorne an und versuchen in den Domeport zu beißen. Anders als in Südgeogien, wo die Jungtiere eher scheu waren. Hier handelt es sich wohl um ein Rudel junge Wilde. Entweder sie wohlen ihr Revier verteidigen oder einfach sie sind wenig begeistert über unsere Anwesenheit. Auf alle Fälle treten wir den Rückzug an. Heute bin ich nur mit Peter unterwegs, der genau wie ich keine Lust auf Ärger hat. Bereits nach wenigen Metern lassen sie von uns ab und wir schwimmen zurück zum Boot. Da die Unterwasserwelt nicht wirklich viel zu bieten hat, tauchen wir auf, um etwas länger Zeit für den Landgang zu haben.

Vor der Station warten bereits die letzten Mitreisenden auf uns, denn wir dürfen die Unterkünfte von innen begutachten. Die Plancius war angekündigt, was die Bewohner der Station zu einem kleinen Event nutzen. Es gibt heißen Tee, Kakao, kleine Häppchen und Selbstgebackenes. Man könnte meinen unser Besuch ist ein Fest für die Mitglieder der Station. Vor allem unsere spanisch sprechenden Mitreisenden haben gut zu tun. Sie dürfen übersetzen, denn die Argentinier sprechen so gut wie kein Englisch. Auf so einen herzlichen Empfang war ich gar nicht vorbereitet, aber auf Nachfrage wird mir von unserem Expeditionsleiter Andrew erklärt, dass nicht häufig Kreuzfahrschiffe hier Station machen und so ist unser Besuch nichts Alltägliches.

Jetzt geht es weiter – ins Eisland – die Antarktis erwartet uns!

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